Die Entwicklung des Automobils schreitet immer schneller voran und damit einher geht die Elektrifizierung und Digitalisierung. „Des Einen Freud des Anderen Leid“ – neuste technische Errungenschaften wie Abstand- und Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung u.v.m. senken die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls und somit sind Unfälle mit Todesfolge und schweren Verletzungen rückläufig. Viele Neuerungen erleichtern auch das Autofahren und alles, was damit in Verbindung steht. Diese Technologien fordern aber auch Ihren Tribut: Nichts hiervon ist in herkömmlichem Sinne reparabel, d.h. bei einem Defekt müssen ganze Komponenten/Systeme für viel Geld ausgetauscht werden. Es werden ständig neue Softwareupdates benötigt, um Fehler zu beheben. Stell sich einer mal vor, was das bedeutet: Ein modernes Steuergerät zur Regelung des Dieselmotors in EURO5 Applikation aus dem Jahre 2014 (z.B. Bosch EDC17) hat einen Programmiercode, der auf DIN A4 Seiten ausgedruckt, über 100.000 Seiten umfasst!
Fehler, die bei solchen Datenmengen unweigerlich vorhanden sind und irgendwann eine Fehlfunktion verursachen, können meist im Quellcode nicht gefunden und daher nur durch zusätzliche Programmiersequenzen umgangen und damit „behoben“ werden. Wenn man sich dann überlegt, dass moderne Fahrzeuge der Oberklasse mittlerweile oft über 100 Steuergeräte besitzen, die alle untereinander verbunden sind und kommunizieren müssen, grenzt es an ein Wunder, dass dies in der Regel überhaupt so reibungslos funktioniert. Die Lebensdauer solcher elektronischer Bauteile ist begrenzt, meist sind diese auf eine mittlere Lebensdauer von 7–10 Jahren ausgelegt. Ausserdem kann es sein, dass wenn man beispielsweise an einem 10 Jahre alten Fahrzeug das Steuergerät für das Karosseriemodul ersetzen will, dieses nicht mehr lieferbar oder nur mit langer Lieferzeit erhältlich ist. Das Automobil verkommt somit zu einem Wegwerfprodukt.
In aller Munde und täglich in der Presse zu lesen sind Begriffe wie Emissionsreduzierung, Elektrofahrzeug, CO2-Ziele, Kraftstoffreduktion etc. Würde man eine ganzheitliche CO2-Bilanz erstellen für ein Fahrzeug, welches 8 l Benzin je 100 km verbraucht und eine Nutzungsdauer von 20 Jahren hat, dann würde diese viel positiver ausfallen als für ein Fahrzeug, welches 5 l Benzin je 100 km verbraucht, aber nur durchschnittlich 7 Jahre genutzt wird. Bei ersten grösseren Reparaturen stimmt für viele Autobesitzer das Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht mehr und unterstützt durch Herstellerkampagnen, Abwrackprämien u.Ä. wird der Kauf eines neuen Fahrzeugs attraktiv gemacht. Die Hersteller haben dann Ihr Ziel erreicht: Absatz zu generieren und noch mehr Autos zu verkaufen. Wenn in besagte CO2-Bilanz sämtliche Energiekosten, welche bei Entwicklung, Fertigung, Rohstoffgewinnung, Transport und Recycling, etc. von Kraftfahrzeugen entstehen, einfliessen würden und das ein Kriterium für die Bewertung einer Nachhaltigkeit von Fahrzeugen wäre, dann würde jeder 2er Golf, Audi 100, Porsche 924, Mercedes 190E etc., welche ohne grosse Probleme 30 Jahre und mehr bei guter Instandhaltung und Pflege meistern, modernen, energieeffizienten Fahrzeugen den Rang ablaufen!
Das ist unser Ansatz von Nachhaltigkeit bei Kraftfahrzeugen: Wir wollen die ALTEN Autos auf der Strasse halten und den Menschen, die diese Einstellung teilen, die Möglichkeit geben, Ihr Fahrzeug zeitwertgerecht instandhalten zu können mit dem sicheren Gefühl, dass dabei Ihr Fahrzeug – sei es ein teurer, seltener Klassiker oder ein einfacher „Dailydriver“ – bei uns in den besten und kompetentesten Händen ist.